An jedem 8. Dezember pilgert ganz Paraguay nach Caacupe, der spirituellen Hauptstadt des Landes. Sie kommen zu Fuß, mit Ochsenkarren, im Auto oder mit dem Bus, um Ihre gegebenen Versprechen an die heilige Jungfrau von Caacupe einzulösen oder um etwas für sich oder Andere zu erbitten.
Die Geschichte so wie ich sie erzählt bekam sagt: (hierbei gibt es verschiedene Versionen)
In der Zeit als die Franziskaner unsere Indianer zum Christentum bekehrten begab sich folgendes:
Eine Gruppe von Mbayaes Indianern verfolgte einen Indianer vom Stamme der Guarani um Ihn zu töten. Ob die Mbayaes in das Stammesgebiet der Guarani eindrangen um es zu erobern oder ob sie Ihn deshalb töten wollten, weil er zum Christentum übergetreten war, weiß man nicht.
Umzingelt und den Tod vor Augen, versteckte er sich zitternd und betend hinter einem großen Baum an dem Mburucujapflanzen hochrankten (wilde Form der Maracuja). Da erschien Ihm die heilige Jungfrau von Conception. Er versprach, wenn er unentdeckt bliebe, würde er aus dem Holz des Baumes, hinter dem er Zuflucht gesucht hatte, ein Abbild von Ihr schnitzen.
Wie durch ein Wunder blieb er unentdeckt.
Er erfüllte sein Versprechen, holte sich ein Stück dieses Baumes und schnitzte zwei Figuren. Eine Größere, die er der Kirche von Tobati schenkte und eine Kleinere für sich selbst. Die kleinere Statue ist die heutige heilige Jungfrau von Caacupe, der Verbleib der größeren Figur ist nicht bekannt. Auch was aus diesem Indianer wurde, weiß keiner zu sagen.
Anmerkung: Die Sterne des Umhangs der Jungfrau sollen die Passionsblüten darstellen die zusammen mit dem Baum dem Indianer Schutz boten.
Liebe Grüße aus Paraguari
Renate