Die Feuerwehr in Paraguari wurde vor 13 Jahren gegründet. Seit 36 Jahren gibt es überhaupt erst eine Feuerwehr in Paraguay.
Am Samstag den 22. November, waren wir in Paraguari um einem Festakt der Freiwilligen Feuerwehr beizuwohnen.
Feuerwehr – und Jugendfeuerwehrleute wurden zu aktiven Mitgliedern berufen.
Jugendliche ab 12 Jahren können nach einer Probezeit ( die mit viel Sport, Prüfungen, aber auch Feuerwehrautos waschen, putzen, Kleidung der Mannschaft falten, oder mit der Sammelbüchse um Geld für die Feuerwehr bitten ) in den aktiven Dienst der Jugendfeuerwehr eintreten.
Nun sollten die Anwärter zu festen Mitgliedern mit Urkunde und Abzeichen werden.
Dazu kamen die Feuerwehren aus Piribebuy, Pirayu, Carapegua und Sapucai und der Kommandant der gesamten Feuerwehr Paraguays aus Asuncion, um die Urkunden zu überreichen.
Als wir ankamen waren die Anwärter schon fleißig am Üben wie sie sich dem Kommandanten zu nähern haben, alle waren schon sehr nervös und aufgeregt, manche hatten vor lauter Aufregung ihre Namen vergessen.
Als nun endlich der Kommandant nebst einigen Funktionären der Stadt erschien, erhoben wir uns alle von den Plätzen und es wurde die Nationalhymne gespielt.
Danach wurden erst die Jugendfeuerwehrleute die das 18 Lebensjahr erreicht hatten per Urkunde zu aktiven Feuerwehrleuten ernannt.
Dann kamen die Neulinge dran, sie wurden aufgerufen und antworteten laut: Si, Senor, stießen einen Kampfruf aus und hielten kurz vor dem Kommandanten, baten um Erlaubnis näherzutreten; mußten ihren Namen nennen und bekamen per Handschlag ihre Urkunde zur Ernennung als Jugendfeuerwehrmann überreicht. Als die letzte Urkunde übergeben war, wurden bei sämtlichen Feuerwehrautos ihnen zu Ehren die Sirenen eingeschaltet.
Jedes dieser Kinder; es waren fast genauso viele Mädchen wie Jungens, mußten sich einen Paten suchen, Marcos bat Thomas um diesen Gefallen.
Nun mußten sich alle Paten neben ihre Schützlinge stellen und ihnen das Abzeichen anheften.
Der Kommandant hielt eine Ansprache um die Bedeutung der Feuerwehr, um die Opfer die ein Feuerwehrmann und seine Familie für das Gemeinwohl bringen.
Der Vertreter des Bürgermeisters von Paraguari überreichte feierlich den Schlüssel für ein neues Tanklöschfahrzeug.
Alle Feuerwehrleute aus den Nachbardörfern marschierten auf und gratulierten den neuen Kollegen. Die neu Berufenen standen in Reih und Glied, sangen ein Lied, mußten Liegestützen machen……und da öffneten sich die Ventile der Feuerwehrschläuche, sie wurden nach alter Tradition „Getauft“ und so richtig naßgespritzt, sie lagen zum Schluß in einer riesigen Schlammpfütze, Gras im Gesicht und sangen, es war zu nett.
Natürlich konnten sie so schmutzig wie sie waren nicht im Feuerwehrauto fahren, also liefen sie singend zum Stützpunkt der Feuerwehr, der ganz in der Nähe ist. Dort war dann erstmal duschen und trockene Sachen anziehen angesagt.
Ein schöner Nachmittag, an dem sich wieder alle – Gäste wie Feuerwehrleute – als Teil des Ganzen fühlen konnten.